Man sollte öfter mal bekloppt sein

Quergedanken im September 2019 von Andreas Pecht

 

Doch ja, ich mag Leute mit Spleen, Marotte, Schrulle, die nicht dem entsprechen, was man gemeinhin für normal hält. Zumindest sofern sie mir damit nicht missionarisch auf den Keks gehen oder Mitmenschen und Allgemeinheit Schaden zufügen. Weshalb für mich der sympathischste Zug an Horst Seehofer seine Vorliebe für das Spielen mit der Modelleisenbahn ist. Das stört niemanden, tut keinem weh – hat aber was, weil heute so selten geworden. Ein ähnlicher Fall war meine verstorbene Nachbarin. Die alte Dame kannte noch Anfang des 21. Jahrhunderts kein größeres Glück als die Gartenzwerge rund um ihr Haus. Ich fand den Kitschkrempel furchtbar. Aber wenn die Frau mir strahlend einen Neuerwerb präsentierte oder zum x-ten Mal die Herkunftsgeschichte eines Zwergveteranen erzählte, hatte ich richtig Freude an ihrer Freude. Dass es ihr obendrein bei diesem Thema völlig egal war, ob die übrige Welt sie für bekloppt hält, hat mir imponiert.

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